Auch in neuer Zusammensetzung ein Zeichen gesetzt
Der Aargauer Regierungsrat in corpore hat sich heute am PSI, dem grössten öffentlichen Forschungsinstitut der Schweiz, aus erster Hand über dessen zukünftige Forschungsschwerpunkte informieren lassen. PSI-Direktor Joël Mesot und sein Team führten die Gäste durch die einzigartigen Grossanlagen des Instituts und stellten unter anderem auch das neue Grossprojekt des PSI, den SwissFEL, vor.
Der vollzählige Aargauer Regierungsrat mit Landammann Roland Brogli, Landstatthalter Peter C. Beyeler, Regierungsrätin Susanne Hochuli, Regierungsrat Urs Hofmann und Regierungsrat Alex Hürzeler kam zusammen mit Staatsschreiber Peter Grünenfelder zu einem Besuch ans PSI. Seit April in neuer Zusammensetzung im Amt haben sie gleich zu Beginn ihrer Amtszeit das PSI besucht. Damit drückte der Aargauer Regierungsrat dem im Kanton beheimateten nationalen Forschungszentrum seine besondere Wertschätzung aus. Das PSI ist ein international anerkannter Standort für Spitzenforschung in den Natur- und Ingenieurwissenschaften und für herausragende technologische Entwicklungen bekannt. Es erschliesst dem Kanton Aargau und auch der Fachhochschule NW einen optimalen Zugang zu den beiden ETH in Zürich und Lausanne und zu den schweizerischen Universitäten. Erfreut zeigte sich Direktor Joël Mesot über die Stellung des PSI für den Forschungsstandort Aargau, die sich auch in der neuen, zehnjährigen Regierungsstrategie, dem Entwicklungsleitbild, wiederfindet.
Den Besuchern gegenüber erläuterte Direktor Mesot die zukünftigen Schwerpunkte des PSI. Dazu gehört die Forschung an neuen, weitgehend CO2-freien Energietechnologien, zu deren Entwicklung auch das mit Finanzmitteln des Regierungsrats unterstützte und am PSI angesiedelte Kompetenzzentrum für Energie und Mobilität wesentlich beiträgt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der physikalischen Grundlagenforschung und bei der Erforschung neuer Materialien. Dazu werden ebenfalls die am PSI entwickelten und international renommierten Grossanlagen eingesetzt. Das PSI wird auch in Zukunft der Forschung und Entwicklung zur Krebsbekämpfung hohe Priorität einräumen. Es ist mit seiner Forschung für frühzeitige Krebsdiagnosen als auch mit der Entwicklung von neuartigen Therapien von Krebstumoren, insbesondere der Protonentherapie, an vorderster Front dabei. Auch in diesem Bereich hat der Regierungsrat mit seiner finanziellen Unterstützung in den vergangenen Jahren wesentlich zum Erfolg beitragen können.
Der Regierungsrat würdigte das enorme Potenzial des PSI für den Wissenschafts- und Wirtschaftsraum Schweiz ebenso wie die Anziehungskraft, die der Kanton Aargau damit auch international für hochqualifizierte Arbeitsplätze und für Spitzentechnologie ausweisen kann. Er betonte gegenüber den PSI-Verantwortlichen die wichtige Rolle, die dem PSI und mit ihm auch den anderen Institutionen des ETH-Bereichs zukomme. Gerade in der heutigen Wirtschaftskrise könnten diese mit ihrem enormen Innovationspotential die Schweizer Industrie besonders erfolgreich unterstützen, so dass sie für die zukünftigen technologischen Herausforderungen eines globalen Markts gut positioniert sein wird.
Ein besonderes Interesse des Regierungsrats galt dem neuen PSI-Grossprojekt SwissFEL. Dabei handelt es sich um eine neuartige Röntgenlichtquelle – einen sogenannten Röntgenlaser –, mit dem in Würenlingen/Villigen in Zukunft interdisziplinäre Teams aus Biologie, Chemie, Physik, Materialwissenschaften und weiteren Fachgebieten vertiefte Einblicke in die atomaren und molekularen Strukturen von Materialien und in die darin ultraschnell ablaufenden physikalischen und chemischen Prozesse gewinnen können. Die geplante Anlage ist weltweit einzigartig und wird ein rund zehn Milliarden Mal brillanteres Licht erzeugen können als die bestehende Synchrotronlichtquelle SLS. Der SwissFEL wird zusammen mit der SLS und den Neutronen- und Myonenquellen das PSI auch in den kommenden 20 Jahren zu einem der anerkanntesten internationalen Forschungszentren machen.
Der Regierungsrat sprach sich gegenüber der PSI-Direktion für eine Fortsetzung der engen Zusammenarbeit aus, damit das renommierte, mit dem Kanton eng verbundene Forschungszentrum seine nationale und internationale Kompetenz und Ausstrahlung auch in Zukunft tatkräftig zeigen und die Interessen unserer Wirtschaft erfolgreich unterstützen kann.
Über das Paul Scherrer Institut
Das Paul Scherrer Institut entwickelt, baut und betreibt grosse und komplexe Forschungsanlagen und stellt sie der nationalen und internationalen Forschungsgemeinde zur Verfügung. Eigene Forschungsschwerpunkte sind Festkörperforschung und Materialwissenschaften, Elementarteilchenphysik, Biologie und Medizin, Energie- und Umweltforschung. Mit 1300 Mitarbeitenden und einem Jahresbudget von rund 260 Mio. CHF ist es das grösste Forschungsinstitut der Schweiz.