Der erst kürzlich berufene Leiter des Labors für Myonspin-Spektroskopie am Paul Scherrer Institut (PSI) PD Dr. Elvezio Morenzoni wurde von der internationalen Gesellschaft für Myonen-Spektroskopie (ISMS) mit dem Yamazaki Preis
ausgezeichnet. Die Auszeichnung erhielt Morenzoni im Juli in Tsukuba (Japan) anlässlich einer internationalen Konferenz für Myonenspin-Spektroskopie. In seiner Laudatio erklärte Prof. Dr. Jochen Litterst von der Technischen Universität Braunschweig und amtierender Präsident der ISMS, dass der Preis aufgrund "herausragender Leistungen bei der Entwicklung der Spektroskopie mit niederenergetischen Myonen" vergeben wurde.
Elvezio Morenzoni leitete die Entwicklung eines weltweit einzigartigen Instrumentes zur Nutzung niederenergetischer Myonen am PSI (LEM). Das Gerät erlaubt erstmals den kontrollierten oberflächennahen Einbau von Myonen in unterschiedliche Tiefen der zu untersuchenden Proben zwischen wenigen bis zu einigen hundert Nanometern. Hiermit eröffnen sich eine Fülle neuer Anwendungsmöglichkeiten insbesondere beim Studium sehr dünner Proben, von Vielfachschichtsystemen und Oberflächen. Bei der Preisübergabe betonte Dr. Morenzoni, dass er diese Auszeichnung nicht nur für sich selbst sondern auch stellvertretend "für alle Personen entgegen nähme, die am Aufbau des LEM Experimentes am PSI mitgearbeitet hätten".
Der Yamazaki Preis ist die höchste wissenschaftliche Auszeichnung auf dem Gebiet der Myonen-Spektroskopie. Er wird alle drei Jahre für herausragende Arbeiten aus diesem Forschungsfeld vergeben. Die Preisträger müssen entweder einen wesentlichen wissenschaftlichen Beitrag auf dem Gebiet erbracht oder nachhaltigen Einfluss auf die methodische Entwicklung der Myonen-Spektroskopie haben. Der Preis ist nach Toshimitsu Yamazaki, einem der Pioniere der Myonen-Spektroskopie der Universität Tokio benannt und soll einen wichtigen Beitrag leisten, um der Methode eine erhöhte Sichtbarkeit innerhalb der Wissenschaftsgemeinde zu verleihen.