Das Paul Scherrer Institut hat am 5. Juni 2012 bei der Gemeinde Würenlingen sein Baugesuch für die Erschliessungsarbeiten zur neuen Grossforschungsanlage SwissFEL eingereicht. Die Ausführung der Erschliessungsarbeiten ist für den Zeitraum August 2012 bis Januar 2013 geplant.
Die Bauarbeiten betreffen den Strassenabschnitt Bachstrasse vom Brückenkopf Ost bis zur Einmündung in die Alte Reaktorstrasse und den Strassenabschnitt Alte Reaktorstrasse von der Einmündung in die Bachstrasse bis zum geplanten Beginn des SwissFEL-Geländes. Die Arbeiten werden die Verlegung von Werkleitungen sowie die gleichzeitige Verstärkung des Strassenkoffers der Alten Reaktorstrasse umfassen. Die Verstärkung ist notwendig, damit auch schwere Lastfahrzeuge von bis zu 40 Tonnen während Bauzeit und Betrieb des SwissFEL die Strasse befahren können, ohne sie zu beschädigen. So hat etwa ein Undulatorteil allein ein Gewicht von bis zu 25 Tonnen. In solchen Undulatoren wird später die laserartige Röntgenstrahlung des SwissFEL erzeugt.
Behinderungen des Strassenverkehrs
In den genannten Abschnitten wird während der Bauzeit die Bachstrasse nur einspurig befahrbar und die alte Reaktorstrasse gänzlich gesperrt sein. Der Vitaparcours muss lokal umgelegt werden und kann nur über Umwege erreicht werden. Mit den Erschliessungsarbeiten wird die für den SwissFEL notwendige Anbindung an die vorhandene PSI-Infrastruktur hergestellt. Dies beinhaltet:
1. Einen Rohrblock für Strom-, Signal- und Datenübermittlungskabel.
2. Ein Wärmerückgewinnungsleitungspaar, über das speziell aufbereitetes warmes Wasser in einem inneren Kreislauf aus dem SwissFEL in das Heizungssystem des PSI-Ostareals eingespeist wird.
3. Eine Grundwasserrückführleitung, durch die das zur Kühlung von SwissFEL-Komponenten verwendete Grundwasser mit maximal 30 Grad Celsius in die Aare geleitet wird.
4. Eine Leitung für Schmutzwasser, welches während des Betriebs des SwissFEL in die Kanalisation des PSI geleitet und schliesslich zur Kläranlage Villigen gepumpt werden soll.
5. Eine Leitung für Kaltwasser, das unter anderem auch zu Löschzwecken dienen soll.
6. Eine Druckluftleitung, die hauptsächlich zur Bedienung von Steuerventilen dienen wird.
7. Eine Helium-Rückführleitung, über die das verdampfte Kühlmittel Helium in die Verflüssigungsanlage des PSI zurückgeführt werden soll.
Das PSI bedauert, dass die sich über etwa 800 Meter erstreckende Baustelle über die gesamte Dauer der Erschliessungsarbeiten offen bleiben muss. Dies liegt daran, dass die Wärmerückgewinnungsleitung erst auf 40 Grad Celsius erwärmt werden muss, bevor sie zugedeckt wird. Die Erwärmung soll garantieren, dass die Leitung auch später bei einer vorgesehenen Betriebstemperatur von 80 Grad Celsius genügend Platz für eine Ausdehnung im Erdreich hat.