Das Spot-Scanning-Verfahren

Das Spot-Scanning-Verfahren wird auch Pencil-Beam-Scanning genannt, weil der Protonenstrahl etwa so dünn wie ein Bleistift ist. Mit dieser Behandlungstechnik lässt sich der Protonenstrahl so steuern, dass sich der Punkt (Spot), an dem die Protonen ihre höchste Energiedosis abgeben, genau am gewünschten Ort im Tumor befindet. Durch Überlagern vieler einzelner Spots – für ein Volumen von 1 Liter sind es ca. 10'000 – wird der Tumor gleichmässig mit der erforderlichen Strahlendosis belegt. Das erlaubt eine äusserst präzise, homogene Bestrahlung, die an die meist unregelmässige Form des Tumors optimal angepasst ist.  Die Technik wurde am Paul Scherrer Institut entwickelt. Hier wurden auch  weltweit die ersten Patientinnen und Patienten im klinischen Routinebetrieb behandelt.

Abbildung eines Therapieplans: Er zeigt die besondere Präzision der Spot-Scanning-Technik am Beispiel eines Hirntumors. Die Dosis wird in jeder Ebene der jeweiligen Begrenzung (gelb) individuell angepasst. Das Gewebe ausserhalb des Tumors bleibt weitgehend unbelastet.

Heute hat sich die Spot-Scanning-Technik weltweit als führende Technologie in der Protonentherapie durchgesetzt. Am PSI wird sie ständig weiterentwickelt. Das Ziel ist, die Geschwindigkeit der Behandlung zu erhöhen und gleichzeitig die Präzision noch weiter zu verbessern. Die enge Verbindung von technischer Entwicklung und klinischem Betrieb zeichnet das PSI gegenüber einem Spital oder einem industriellen Hersteller aus. Auf der klinischen Seite beteiligt sich das PSI an internationalen Studien. Ziel ist, das Behandlungsspektrum zu erweitern, damit auch Krebspatienteninnen und -patienten mit bisher in der Schweiz nicht zugelassenen Indikationen von den Vorteilen der Protonentherapie profitieren können.

Weltweit wächst die Zahl der mit einer Spot-Scanning-Protonentherapie ausgestatteten Zentren stetig weiter. Sie wird sich nach derzeitigem Stand von rund 90 im Jahr 2020 bis ins Jahr 2030 sogar verdoppeln. So kommt auf der ganzen Welt immer mehr Patientinnen und Patienten diese besonders präzise und schonende Bestrahlungstechnik zugute.

Prinzip der am PSI entwickelten Spot-Scanning-Technik:

Durch Verschieben und Überlagern der Dosis-Spots eines bleistiftdünnen Protonenstrahls können beliebig geformte Dosisverteilungen erzeugt werden. Die Dosis kann besonders präzise dreidimensional an die Form des Tumors angepasst werden.

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