Die Protonentherapie ist die am besten geeignete Strahlentherapie für Babys, Kinder und Jugendliche. Krebsmedizinerinnen und -mediziner sprechen deshalb auch von der «Therapie der Wahl». Denn bei Kindern kommt der Hauptvorteil der Protonentherapie voll zum Tragen: Die Tumorzellen werden gezielt zerstört. Und zwar ohne dass gesundes Gewebe nennenswert mitbestrahlt wird und dadurch Schaden nimmt.
Wir nutzen die Spot-Scanning-Technologie, die am PSI entwickelt wurde. Hierbei scannt ein dünner Strahl aus Protonen den Tumor punktgenau – und nur den Tumor. So wird der kindliche oder jugendliche Organismus bestmöglich geschont.
Zentral ist dies, weil der Körper während der Wachstumsphase gegenüber ionisierenden Strahlen besonders empfindlich ist. Kinder profitieren somit noch mehr vom Spot-Scanning als Erwachsene.
Gewöhnliche Strahlentherapien mit Röntgenstrahlen können unerwünschte Langzeitauswirkungen durch ein sogenanntes Niedrigdosisbad rund um das Bestrahlungsgebiet haben. Dies wiegt bei Kindern schwerer als bei Erwachsenen. Denn wenn Kinder zu Erwachsenen werden, durchläuft ihr Körper viele Zellteilungen beim Wachsen. Sind die Zellen bei der Strahlentherapie vorgeschädigt worden, weil sie sich im Niedrigdosisbad nahe beim Tumor befanden, könnten die Zellen bei jeder Zellteilung diese Schäden an immer mehr Zellen weitergeben. Jahre oder Jahrzehnte später könnte aus diesen geschädigten Zellen ein sogenannter Zweittumor enstehen.
Andere mögliche Spätfolgen einer herkömmlichen Strahlentherapie bei Kindern sind Wachstums- oder Entwicklungsbeeinträchtigungen, Lernschwierigkeiten sowie Herzkreislauferkrankungen. Mit der Protonentherapie am PSI kann das Risiko solcher Spätfolgen minimiert werden.