Produktive Arbeit - Schon im ersten Lehrjahr

Wir Automatiker vom ersten Lehrjahr, Till K. und Lucas K. sind bereits schon an produktiven Arbeiten. Eine davon war, dass wir Schaltplatten zusammengebaut haben, welche später in sogenannte PS-Schränke (PS steht für Power Supply) eingebaut werden. Diese PS-Schränke werden dann für den HIPA (High Intensive Proton Accelerator) gebraucht. Das Wissen, dass die Arbeit später effektiv verwendet wird, und die vielen technischen Gebiete, in denen wir arbeiten, machen das Ganze sehr interessant.

Am Anfang hatten wir lediglich die Alu-Platten, auf welchen das Ganze montiert/verkabelt werden sollte und die dazugehörigen Schemata. Danach sind wir so vorgegangen:

Schaltschrank

Logistik und Planung:

Zuerst haben wir die Schienen, auf welche wir später die Netzteile, Sicherungen und Schützen montieren sollten, auf das richtige Mass geschnitten. Danach haben wir das Gleiche mit den Kabelkanälen gemacht und alles richtig auf der Platte angeordnet. So konnten wir dann anzeichnen, wo wir später die Löcher bohren müssen, um die Teile zu befestigen.

Mechanik:

In die Anzeichnung für die Bohrungen mussten wir dann eine Körnung (leichte Einkerbung) einschlagen, damit der Bohrer gut geführt wird. Danach konnten wir schon die ganzen Löcher bohren und die Gewinde für die Schrauben schneiden. Im Anschluss kam die Montage, bei der wir alle Schienen und Kabelkanäle angeschraubt und alle nötigen Teile darauf montiert haben.

Verkabelung:

Um die Übersicht nicht zu verlieren, haben wir uns bei der Verkabelung vollumfänglich durch das Schema durchgearbeitet und die schon verkabelten Bereiche direkt mit Leuchtstift markiert.

Einspeiseplatte

Prüfung:

Zuerst haben wir die ganzen Kabel auf ihre Zugfestigkeit getestet und dann mit einem Gerät (Digitales Multimeter) geprüft, ob alle Verbindungen auch richtig sind. Bei der nächsten Prüfung haben wir die Schaltplatte an die Stromversorgung angeschlossen und die Spannung an verschiedenen Orten gemessen. Die letzte Prüfung im fertigen PS-Schrank kommt aber noch.

Magnete (blau = Ablenkung / rot = Fokussierung) für Protonenstrahl Bündelung

Wie werden unsere Arbeiten schliesslich im Betrieb eingesetzt?

Die Einheiten, die wir gemacht haben/machen werden, kommen in PS-Schränke, in denen sie verschiedenste Aufgaben übernehmen. Zum Beispiel wird die Einspeiseplatte mit der Netzspannung eingespiesen, welche dann mit einem Transformator runtertransformiert wird. Auf einer weiteren Platte wird die Wechselspannung gleichgerichtet (zur Gleichspannung gemacht) und mit einem Filter geglättet. Die ganze Elektronik, wie die Ansteuerung der Lüfter und die Überwachung der Wasserkühlung, der Schranktür, des Trafos sowie der Temperatur ist auch wieder auf ihrer eigenen Schaltplatte. Auf jeder Platte hat es noch etliche Sicherungen. Mit dem DC-Ausgangstrom dieser PS-Schränke regelt man dann das Magnetfeld der Magnete des Protonenbeschleunigers. Nach der Beschleunigung der Protonen können diese, aufgrund ihrer positive Ladung, mit mehreren von diesen im Kreis angeordneten Magneten gebündelt oder abgelenkt werden. Dieser Protonenstrahl kann dann für die Protonentherapie (Tumorbehandlung), die Forschung und für die Erzeugung von Teilchen (Neutronen und Myonen) für andere Experimente gebraucht werden.

Automatiker EFZ, Till K. und Lucas K. 1. Lehrjahr