Bedürfnisorientierte Spielangebote in der Kita Kiwi

Ich bin Laura S. und bin aktuell im 3. Lehrjahr als Fachfrau Betreuung Fachrichtung Kinder in der Kita Kiwi. Wir arbeiten bei uns in der Kita mit bedürfnisorientierten Spielangeboten, auf welche ich hier näher eingehen werde.

Ein bedürfnisorientertes Spielangebot ist ein Spielangebot, bei dem die Fachperson im Voraus bestimmt, wo und mit was gespielt wird. Dies schliesse ich aus vorherigen Beobachtungen einer Kindergruppe oder eines einzelnen Kindes. Ich beobachte die aktuellen Bedürfnisse und Interessen des Kindes und plane anhand von diesen ein Spielangebot, welches das Kind fördert. Dabei achte ich darauf, dass das Kind nicht unterfordert ist und auch nicht überfordert. Wir wenden diese Spielangebote an zur entwicklungsbedingten Förderung, als spannender Input und zum Interesse des Kindes. Wenn das Kind merkt, dass wir ein Spielangebot nach seinen Interessen planen, fühlt es sich wertgeschätzt und ernstgenommen.

Die bedürfnisorientierten Spielangebote sind für die Kinder freiwillig. Ebenfalls sind sie für die ganze Kindergruppe offen und jedes Kind darf teilnehmen. Jede Fachperson plant mindestens einmal täglich ein Spielangebot und führt dieses mit den Kindern durch. Zur Orientierung der Kinder arbeiten wir mit Piktogrammen und Materialien um das Angebot zu visualisieren. So können sich auch Kinder, welche sich noch nicht verbal äussern können, für ein Angebot entscheiden. Hier noch einige bedürfnisorientierte Spielangebote welche ich mit den Kindern durchgeführt habe.

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Mut fördern durch das Springen in Pfützen

Hier habe ich am Vortag beobachtet, wie ein Mädchen an einer grossen Pfütze stand und von aussen hinein geschaut hat. Ich habe das Mädchen gefragt, ob es gerne in die Pfütze hüpfen möchte. Das Mädchen erklärte mir, dass sie gerne hineinhüpfen möchte doch sich nicht getraut. Am nächsten Tag habe ich das Angebot geplant und wir haben uns im Garten die erste Pfütze ausgesucht zum hineinspringen. Ich habe es zuerst vor gemacht, danach sind wir gemeinsam ein paar mal hinein gesprungen und zum Schluss hat sie sich getraut ganz alleine hineinzuspringen.

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Fein- und Grobmotorik fördern durch Sand sieben

Hier habe ich im Voraus beobachtet, dass das Kleinkind immer wieder Gegenstände in die Hand nahm und sie von links nach rechts versuchte zu schwingen Dies klappte jedoch noch nicht sehr gut. Ich habe mir ein Angebot ausgedacht, bei dem das Kind Sand in ein Sieb geben konnte und anschliessend den Sand herausgesiebt hat. Je öfter sie dies getan hat desto beweglicher und motorisch uneingeschränkter wurde sie.

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Schneeballschlacht zur Förderung der Hand-Augen-Koordination

Hier habe ich ein paar Tage zuvor eine Schneeballschlacht mit zerknüllten Zeitungspapieren im Gruppenraum gemacht. Die Kinder fanden es schade, dass wir keinen echten Schnee haben. Als es dann angefangen hat zu schneien, habe ich sofort ein Angebot zum Thema Schneeballschlacht geplant, da dies das Interesse der Kinder war und sie somit auch ihre Hand-Augen-Koordination fördern können.

Ich persönlich finde die bedürfnisorientierten Spielangebote eine sehr gute Möglichkeit für die Kinder, da sie von Geburt an aktiv und wissbegierig sind und ihre eigenen Interessen haben. Wenn das Kind aus eigenem Interesse handelt ist der Lerneffekt am grössten und so sind auch diese Spielangebote eine gute Grundlage zur Förderung der Entwicklung.

Laura S., 3. Lehrjahr als Fachfrau Betreuung Fachrichtung Kind