Die Informatiklernenden haben trotz aller Corona-Widrigkeiten ihre IPA erfolgreich abgeschlossen

Gegen Ende der Lehre führt jeder Informatik-Lernende im Zeitraum von zehn Arbeitstagen ein Projekt durch - Die IPA. In dieser individuellen praktischen Arbeit soll das gesammelte Wissen der bisherigen Lehre zusammengeführt werden und in einem Produkt und einer dazugehörigen Dokumentation münden.

Zu dem Produkt und der Dokumentation gibt es in den Wochen nach der Abgabe noch eine Präsentation und ein Fachgespräch. Diese fliessen auch in die Bewertung der Arbeit ein.

Die Produkte dieser individuellen praktischen Arbeit, werden nach der IPA überarbeitet, damit sie in den produktiven Betrieb gehen können. In diesem Jahr waren es das «Lernende Management System» und «Redesign und Visualisierung von Registrationsnetzen».

Im Folgenden werden die Lernenden Fadri K., Noah L. und Yannick S. über ihre Arbeit und die gesammelten Erfahrungen berichten.

IF_Lernende

Fadri K. - Redesign und Visualisierung von Registrationsnetzen

Am PSI wird zur Authentifizierung am Netzwerk der Standard IEEE 802.1X eingesetzt. Mithilfe dieses Standards kann der Zugang zum Netzwerk gesteuert werden und die Netzwerkadministratoren erhalten eine Übersicht, welche Geräte sich im PSI Netzwerk befinden. Wenn sich nun neue Geräte mit dem PSI Netzwerk verbinden möchten, kommen diese zuerst in die sogenannten Registrationsnetze. Diese Subnetze sind dazu da, um neue Systeme zu erkennen und zu registrieren. Meine Aufgabe war es nun diese Registrationsnetze in eine neue Netzwerkzone zu migrieren und eine Visualisierung für die Geräte die sich darin befinden einzurichten.

Das Projekt habe ich mit der Projektmethode IPERKA durchgeführt. Zuerst musste die bestehende Infrastruktur analysiert werden und es mussten Funktionstests für die Migration in einer Testumgebung durchgeführt werden. Nachdem die Planung der Umstellung abgeschlossen wurde, wurde die Migration in der produktiven Umgebung durchgeführt. Danach wurde die implementierte Lösung noch ausführlich getestet und anschliessend wurde die ganze Projektarbeit noch ausgewertet.

Die Arbeit verlief ohne grössere Probleme und Schwierigkeiten, aber natürlich hat auch nicht alles auf Anhieb funktioniert. Zu kämpfen hatte ich zeitweise mit der Firewall. Das Problem war, dass der Zugang zum Internet von diesen Registrationsnetzen aus, blockiert werden sollte. Nur gewisse Webseiten, wie zum Beispiel www.sbb.ch, dürfen erreichbar sein. Dafür musste ich Änderungen an der Firewall vornehmen und bei den Funktionstests in der Testumgebung stiess ich dabei auf einige Probleme. Diese konnten durch Rücksprache mit der verantwortlichen Person für die Firewall behoben werden.

 

Noah L. - LMS: Milestones-Modul

Das Ziel meiner IPA war es, einen funktionstüchtigen Prototypen des Milestones-Modul und die nötige Dokumentation zu erarbeiten. Mit dem Milestones-Modul des LMS wird es einem Berufsbildner möglich sein, wichtige Termine - die Milestones - einzutragen. Ausserdem soll die Applikation den Berufsbildner über anstehende Milestones informieren können, auch per Mail.

Auf der Landing Page, dem Dashboard, zeigt ein Panel die Milestones der vergangenen und kommenden Woche auf einer Zeitleiste an. Das Herzstück der IPA bestand aus der Über- und Detailansicht für die Milestones. Auf einer weiteren Zeitleiste sind standardmässig alle Milestones des aktuellen Lehrjahrs abgebildet, es kann aber frei auf der Zeitleiste navigiert werden. Es kann auch eine Detailansicht zu einem Milestone abgerufen werden, welche die Eigenschaften wie Titel, Beschreibung und Länge anzeigt. Um Termine verwalten zu können enthielt die IPA natürlich noch Formulare zum Erstellen, Bearbeiten und Löschen der dieser.

Wie auch Fadri habe ich meine IPA mit IPERKA durchgeführt. In der ersten Phase habe ich mir ein Bild zur Ausgangslage und den Umsystemen gemacht und die Aufgabenstellung in testbare Anforderungen umgeformt. Nach einer intensiven Planungsphase, in der das geplante Verhalten und die Benutzeroberfläche erarbeitet wurde, habe ich mit der Umsetzung der Applikation weitergemacht, was mehr als die Hälfte der Projektzeit beanspruchte.

Eine solche Arbeit bringt natürlich immer auch unvorhergesehen Probleme mit sich. So geriet ich bereits in der Planungsphase in Verzug. Entsprechend musste aufgrund von Zeitdruck eine der rund 20 Anforderungen aus Zeitgründen während der Realisierungsphase leider verworfen werden. Zukünftig werde ich der Planungsphase eine höhere Priorität und mehr Zeit einräumen. Vereinzelt bereitete mir auch das eine oder andere Problem mit meinem Code, der nicht immer ganz meinen Wunschvorstellungen folgte, Kopfzerbrechen. Aber keiner dieser Stolpersteine hat mich länger als einen halben Tag aufgehalten, was keine negativen Konsequenzen auf den Rest der Arbeit hatte.

Trotz dieser Probleme konnte das grosse Ziel, einen funktionierenden Prototypen innerhalb des Zeitrahmens zu produzieren, erreicht werden. Ich konnte einiges an neuen Erfahrungen sammeln und schlussendlich hat mir die Arbeit auch Freude bereitet, speziell das Gefühl diese Herausforderung gemeistert zu haben.

Abschliessend kann man aber sagen, die Projektarbeit war ein Erfolg und ich konnte die Umstellung in der produktiven PSI-Umgebung erfolgreich durchführen. Das Projekt hat einen sofortigen Einfluss auf den laufenden Betrieb und ist somit eine gewinnbringende Erweiterung für das PSI. Die Arbeit hat mir Spass gemacht und ich konnte mein technisches Wissen, sowie auch meine Projektmanagement Fähigkeiten in vielen Aspekten erweitern und verbessern. Allerdings war ich auch glücklich als diese stressige Zeit vorbei war und freue mich nun auf neue Herausforderungen.

Yannick Sch. - LMS: Dashboard

Meine IPA behandelte ein Prototyp für das Dashboard des Lernende Management System. Das Dashboard ist die Startseite und bildet somit eine Übersicht aller Module. Auf diesem Dashboard gibt es für jedes Modul der Applikation ein Dashlet. Auf diesem Dashlet werden pro Modul einige Informationen angezeigt, welche für den Berufsbildner wichtig sind und ihm schon einmal einen Überblick des Moduls geben. Dies kann z.B. “aktuelle Lernende”, “Notenschnitt”, “Rotationsplan” oder vieles mehr sein. Meine Hauptaufgabe der IPA war jedoch nicht das Anzeigen der Informationen, sondern das Dashboard für den Benutzer individuell anpassbar zu machen. Der Berufsbildner kann also per “Drag and Drop” die Dashlets beliebig auf dem Dashboard anordnen. Dazu kann er sie auch ausblenden und wieder einblenden. Ich habe in meiner IPA noch eine weitere Seite implementiert, welche der Dashlet-Pool ist. Auf dieser Seite kann der Berufsbildner nachlesen, was die Dashlets machen oder was sie für Informationen anzeigen. Über diese Seite kann der Berufsbildner auch die Dashlets wieder einblenden. Zu dieser ganzen Applikation habe ich noch eine Dokumentation geschrieben, welche auch ein Teil der individuellen praktischen Arbeit ist.

Wie Fadri und Noah habe auch ich mein Projekt mit der Projektmethode IPERKA umgesetzt. In der ersten Phase habe ich mich vor allem mit dem Umfeld beschäftigt. Ich habe mich informiert wovon meine Applikation abhängt oder später einmal abhängen wird. Nach dem dies in Diagrammen dargestellt wurde, mussten die Anforderungen noch umgeschrieben werden. Mit diesen erledigten Arbeiten konnte ich dann mit dem Planen weitermachen. Ich habe die Benutzeroberfläche wie auch Aktionen des Codes anhand von Diagrammen und Mockups geplant. Diese Phase hat ein wenig länger gedauert als geplant, was dann jedoch in der nächsten Phasen wieder aufgeholt werden konnte. Diese Phase war das Entscheiden. Ich musste mich zwischen zwei Techniken für das implementieren der “Drag and Drop” Funktion entscheiden. Dies konnte mit einer Entscheidungsmatrix schnell gemacht werden. Danach kam die Implementation. Dieser Teil hat etwa die Hälfte der ganzen Projektzeit in Anspruch genommen. Ich hatte während der Implementation immer wieder kleine Probleme mit dem Code, welche jedoch gelöst werden konnten. Da die Phase jedoch ein wenig länger als geplant ging, musste ich Schlussendlich eine kleine Anforderung verwerfen, was jedoch keinen grossen Einfluss auf die Applikation insgesamt hat.

Trotz diesen kleinen Problemen und leichten Verzögerungen konnte die Arbeit mit einem guten Gefühl abgeschlossen und Rechtzeitig abgegeben werden. Ich habe in diesen 10 Tagen sehr viele neue Erfahrungen gesammelt und kann auch sagen, dass mir das Umsetzen dieser Applikation Freude bereitet hat.

Schlusswort

Wir können alle mit gutem Gewissen sagen, dass wir während diesen zehn, nicht immer einfachen, Tagen unser Bestes gegeben haben und mit den Ergebnissen zufrieden sind. Mit der Abgabe unserer IPAs neigt sich aber nicht nur unsere Lehre am PSI, sondern auch ein Lebensabschnitt dem Ende zu. Wir sind dankbar für die letzten vier Jahre und sind gespannt was die Zukunft für uns bereithält.

Fadri K., Noah L., Yannick Sch.