SLS 2.0: Ein Upgrade, das die Industrie voranbringen wird

Mit dem Upgrade «SLS 2.0» wird die Synchrotron Lichtquelle Schweiz SLS am PSI auf ein neues technologisches Niveau gehoben, um auch in Zukunft zur Weltspitze zu gehören. Dieses Upgrade bietet nicht nur der Wissenschaft, sondern auch der Industrie völlig neue Perspektiven.

Seit über zwei Jahrzehnten liefert die SLS extrem helles, stark gebündeltes Röntgenlicht, das es Forschenden ermöglicht, Materialien bis auf die Ebene von Atomen zu untersuchen. Mit SLS 2.0 wird diese einzigartige Anlage noch leistungsfähiger – ein entscheidender Vorteil für Unternehmen, die in Forschung und Entwicklung engagieren.

Neue Möglichkeiten für innovative Werkstoffe und Prozesse

Für die Industrie bedeutet die SLS 2.0 eine Revolution in der Materialforschung und Prozessoptimierung. Die verbesserten Strahlqualitäten ermöglichen tiefere Einblicke in Materialien und deren Struktur. Unternehmen können die Eigenschaften neuer Werkstoffe besser verstehen und optimieren – von Halbleitern über Katalysatoren bis hin zu supraleitenden Materialien. Die präzisen Analysen unterstützen die Entwicklung effizienterer und leistungsfähigerer Produkte.

Besonders relevant ist das Upgrade für Branchen, die auf hochpräzise und zerstörungsfreie Prüfmethoden angewiesen sind. Mit SLS 2.0 lassen sich etwa 3D-Druck-Prozesse in Echtzeit beobachten und optimieren. Dies eröffnet neue Dimensionen für die additive Fertigung und ermöglicht es, komplexe Bauteile schneller und genauer zu produzieren.

Strategischer Vorteil durch höchste Präzision

Das Upgrade wird nicht nur die Brillanz des Röntgenlichts erhöhen, sondern auch die Effizienz der Messungen deutlich verbessern. Die Fähigkeit, kleinste Kristalle und Strukturen mit hoher Präzision zu analysieren, bietet der Industrie unverzichtbare Vorteile. Besonders in denjenigen Branchen, wo die Entwicklung und Herstellung von innovativen Produkten auf fundierte Materialanalysen angewiesen ist, wird SLS 2.0 ein unverzichtbares Werkzeug sein:

In der Pharmaindustrie ermöglicht SLS 2.0 beispielsweise die Untersuchung von biomolekularen Strukturen mit bisher unerreichter Präzision. Dies ist besonders wichtig für die Entwicklung neuer Medikamente, insbesondere solcher, die auf Membranproteine abzielen, welche bei Krankheiten wie Krebs oder neurologischen Störungen eine Rolle spielen.

Unternehmen in der Elektronikbranche können beispielsweise von der Fähigkeit profitieren, exotische Materialien wie topologische Isolatoren oder Supraleiter präzise zu analysieren. Diese Materialien sind entscheidend für die Entwicklung von Hochleistungselektronik und Quantencomputern, die in der Zukunft immer grössere Bedeutung erlangen werden.

In der Energiewirtschaft können etwa neue Katalysatoren zur Wasserstoffproduktion effizienter entwickelt werden. Diese spielen eine Schlüsselrolle bei der Speicherung von erneuerbarer Energie und sind entscheidend für die Weiterentwicklung einer nachhaltigen Energieinfrastruktur.

Ihr Partner für die Technologien von morgen

Mit SLS 2.0 wird das PSI der Industrie Zugang zu Technologien verschaffen, die bislang unerreichbar waren. Unternehmen, die auf zukunftssichere Innovationen setzen, finden in der Zusammenarbeit mit dem PSI und der Nutzung der SLS 2.0 eine wertvolle Unterstützung.

Nutzen Sie die Gelegenheit, um Ihre Forschung und Entwicklung auf das nächste Level zu heben und Ihre Innovationskraft zu stärken. SLS 2.0 ist der Schlüssel zu den Technologien von morgen – und Sie können Teil dieser Zukunft sein. 

Der Umbau der SLS ist im vollen Gange. Bis Ende 2024 werden die neuen Komponenten installiert sein. Anfang 2025 wird die Inbetriebnahme des neuen Speicherrings starten und ein Teil der Strahllinien wird ab Sommer 2025 wieder für Messungen und Experimente zur Verfügung stehen. Ab Mitte 2026 wird die SLS wieder mit allem Strahllinien der Forschung und Industrie verfügbar sein.

Nähere Informationen: 

https://www.psi.ch/de/research/das-upgrade-projekt-sls-20 

Einblick in die SLS: die ersten beiden Frontends für die Strahllinien X10SA und X10DA sind bereits installiert (Foto: C.Pradervand).