Meilenstein der Superlative

Das PSI-Spin-off Araris Biotech AG wird vom international tätigen Pharma-Unternehmen Taiho Pharmaceutical Co., Ltd übernommen. Das Gesamtvolumen des Deals beläuft sich auf rund USD 1.14 Milliarden – somit ist Araris als erstes PSI-Spin-off auf dem Weg, das exklusive Level eines «Unicorns» zu erreichen! 

Dragan Grabulovski, Gründer und CEO, Isabella Attinger-Toller, Gründer und CTO, Philipp Spycher, Gründer und CSO der Araris Biotech AG haben allen Grund zur Freude. © Araris Biotech AG

Der Deal umfasst eine erste Zahlung von 400 Millionen US-Dollar und Meilensteinzahlungen von weiteren 740 Millionen US-Dollar, was das Gesamtvolumen des Deals auf 1.14 Milliarden US-Dollar erhöht. Vertragsstrukturen wie diese sind typisch für die Übernahme von Unternehmen im Biotech-Bereich. Der Begriff «Einhorn» bezeichnet in der Businesswelt etwas ganz Besonderes: ein Start-up, welches eine Bewertung von über 1 Milliarde US-Dollar erreicht hat. 

Das Start-up Araris, das 2019 aus dem Paul Scherrer Institut PSI ausgegründet wurde, wird mit dem Deal nun vollumfänglich von Taiho Pharmaceutical Co. übernommen. Das Gesamtvolumen dieser Übernahme bestätigt das innovative Potenzial des therapeutischen Ansatzes von Araris, der darauf abzielt, die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Krebstherapien zu verbessern.

Araris Biotech AG entwickelt neuartige Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (antibody-drug-conjugates, (ADCs)) zur gezielten Therapie von Krebs. Das Unternehmen wurde von Dr. Philipp Spycher auf Basis von Forschungsarbeiten am Zentrum für radiopharmazeutische Wissenschaften des PSI ausgegründet. Spycher entwickelte eine Methode, um cytotoxische Wirkstoffe stabiler als bisher an Antikörper zu binden. Der Antikörper bringt bei dieser Technologie den Wirkstoff gezielt zu den erkrankten Zellen im Körper, wo dieser die Tumorzellen zerstört. Die Arbeiten führten zu diversen Patentanmeldungen und das PSI-eigene Förderprogramm «PSI Founder Fellowship» unterstützte ihn dabei, seine Forschung zu verfeinern und eine Geschäftsidee zu entwickeln und das Interesse namhafter Investoren zu wecken. Somit ist die Akquisition ist nicht nur für Araris Biotech AG ein Riesenerfolg – sondern auch für das PSI.

Araris Biotech AG entwickelt neuartige Antikörper-Wirkstoff-Konjugate zur gezielten Therapie von Krebs. Hier zu sehen: ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat mit zwei gebundenen Wirkstoffen. Die Wirkstoffe (orange und blau) können dank der Araris-Technologie gleichzeitig über den sogenannten Linker (gelb) an den Antikörper (türkis) gekoppelt werden. © Araris Biotech AG

Das Technologietransfer-Team des PSI begleitete Spycher auf seinem Weg vom «Forscher zum Unternehmer» und schliesslich bei der Gründung des Spin-offs Araris Biotech AG. Das PSI fördert Spin-offs und somit die Kommerzialisierung von Wissen und Technologien, die am PSI entwickelt werden und in Form von Produkten oder Dienstleistungen der Gesellschaft zugutekommen. «Spin-off-Unternehmen sind von strategischer Bedeutung für das PSI, da sie das hier entwickelte Wissen sehr effizient auf den Markt bringen, die Sichtbarkeit des PSI erhöhen und zur wirtschaftlichen Stärkung der Schweiz beitragen», so John Millard, Leiter Technologietransfer des PSI. Erfolgreiche Spin-offs stärken ausserdem die Innovationskraft des Kantons Aargau und schaffen neue Arbeitsplätze. 

Seit ihrer Gründung 2019 war die Araris Biotech AG mit Philipp Spycher als CEO und später CSO auf Erfolgskurs unterwegs. Zu den Highlights gehören beispielsweise der Venture Leaders Life Science Award, die Unterstützung durch «Venture Kick» sowie mehrere Jahre unter den TOP 15 beim «100 TOP Swiss Startup Award». Darüber hinaus konnte Araris zahlreiche Investoren gewinnen und strategische Partnerschaften im Bereich der Krebstherapie etablieren.

Die von Araris entwickelte Methode der Bindung zwischen Antikörper und Wirkstoff ist effizienter und besser in der Herstellung als bisher verwendete Konstrukte, und daher wird Araris als Tochtergesellschaft von Taiho bestehen bleiben und seine Tätigkeit mit dem Fokus auf die Entwicklung von potenten Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten für den Einsatz bei der Krebstherapie in der Schweiz fortführen.

Das PSI wünscht alles Gute für die Zukunft!

John Millard
Leiter Technologietransfer
Paul Scherrer Institut PSI

+41 56 310 41 83
techtransfer@psi.ch

Dr. Philipp Spycher 
Araris Biotech AG

pspycher@ararisbiotech.com
https://www.ararisbiotech.com


Über das PSI

Das Paul Scherrer Institut PSI entwickelt, baut und betreibt grosse und komplexe Forschungsanlagen und stellt sie der nationalen und internationalen Forschungsgemeinde zur Verfügung. Eigene Forschungsschwerpunkte sind Zukunftstechnologien, Energie und Klima, Health Innovation und Grundlagen der Natur. Die Ausbildung von jungen Menschen ist ein zentrales Anliegen des PSI. Deshalb sind etwa ein Viertel unserer Mitarbeitenden Postdoktorierende, Doktorierende oder Lernende. Insgesamt beschäftigt das PSI 2300 Mitarbeitende, das damit das grösste Forschungsinstitut der Schweiz ist. Das Jahresbudget beträgt rund CHF 460 Mio. Das PSI ist Teil des ETH-Bereichs, dem auch die ETH Zürich und die ETH Lausanne angehören sowie die Forschungsinstitute Eawag, Empa und WSL. (Stand 06/2024)