Ab in den Strahlkanal

Seit Herbst 2015 füllt sich der SwissFEL-Strahlkanal mit den Maschinenkomponenten für die neue PSI-Grossforschungsanlage. Stück für Stück werden die vormontierten Komponenten an ihren endgültigen Standort gebracht.

Anfang des Jahres 2015 war der SwissFEL-Strahlkanal noch leer.
Die paarweise vormontierten Beschleunigerstrukturen für den Linearbeschleuniger warten in der Formbetonhalle Würenlingen darauf, abgeholt zu werden.
Es muss nicht immer Hightech sein. Für den Transport der Komponenten reicht zuweilen ein gewöhnlicher Traktor mit offenem Anhänger – sofern das Wetter mitspielt.
Transport einer Beschleunigerstruktur für den Injektor zu ihrem endgültigen Standort im rund 630 Meter langen Strahlkanal.
Der Strahlkanal füllt sich: Die Elektronenquelle und die ersten Beschleunigerstrukturen sind an ihrem Platz.
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Ein Traktor mit Anhänger ist im ländlichen Aargau kein ungewöhnliches Bild. Seit Herbst 2015 hebt sich die Fracht mancher von ihnen dann doch etwas vom Üblichen ab: Da startete der Transport der Maschinenkomponenten für den Freie-Elektronen-Röntgenlaser SwissFEL in den Strahlkanal der neuen Grossforschungsanlage des PSI.

Teile zur Erzeugung des Röntgenlichts

Im Strahlkanal werden jene Teile der Anlage installiert, die das SwissFEL-Röntgenlicht erzeugen werden: der Injektor mit der Elektronenquelle, der Linearbeschleuniger sowie die Undulatoren. Im Injektor werden die Elektronen erzeugt und vorbeschleunigt, im Linearbeschleuniger auf die benötigte Energie gebracht und in den Undulatoren auf eine Wellenbahn geschickt. Diese zwingt die Elektronen dann dazu, das SwissFEL-Röntgenlicht abzustrahlen.

Rund 200 Transportfahrten

Die meisten der Komponenten werden in Hallen der Umgebung auf je rund vier Meter lange Granitgirder vormontiert und dann Stück für Stück zum SwissFEL-Gebäude gebracht. Nur die Undulatoren werden im Gebäude selbst fertigmontiert, sagt Johan Wickström, der die Transporte der Maschinenkomponenten koordiniert. Für die Komponenten im Strahlkanal sind insgesamt rund 200 Transportfahrten geplant. Etwa ein Viertel des Strahlkanals ist bereits befüllt. Bis Herbst 2016 sollen vom Injektor bis zu den Undulatoren alle Komponenten im Strahlkanal aufgebaut sein.

Schrittweise Inbetriebnahme

Im Technikgeschoss darüber werden parallel dazu die Hochleistungsverstärker für den Injektor installiert. Sie werden jene Mikrowellenpulse erzeugen, die man braucht, um die im Injektor erzeugten Elektronen zu beschleunigen. Die Inbetriebnahme des SwissFEL erfolgt schrittweise und startet im Frühjahr 2016 mit dem Injektor. Die ersten Pilotexperimente sind für 2017 geplant.

Fotos: Paul Scherrer Institut/Markus Fischer

Videos

Transport einer SwissFEL-Beschleunigerstruktur in den Strahlkanal

Kamerafahrt durch den (fast) leeren SwissFEL