Besondere Zeiten am PSI

Montag, 16.03.2020: Der Bundesrat reagiert auf die jüngsten Entwicklungen der Corona-Pandemie und beschliesst für die Schweiz den Wechsel in die ausserordentliche Lage. Am selben Tag wird das Paul Scherrer Institut in die dritthöchste Stufe der Betriebseinschränkungen versetzt, bei der nur noch maximal 20 Prozent aller PSI-Mitarbeitenden am PSI sind. Wer kann, arbeitet – entsprechend den Vorgaben des Bundesrates – im Homeoffice. Fünf Bilder erzählen, wie die Forschung und der Betrieb am PSI trotzdem weitergingen. Seit Oktober 2020 tragen alle PSI-Mitarbeitenden in vergleichbaren Konstellationen pflichtgemäss Masken.

Text: Christian Heid

Seit Beginn der Pandemie hat die Forschung am neuartigen Coronavirus Priorität. Der Bereich Biologie und Chemie intensiviert seine Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen – wie zum Beispiel mit dem Universitätsspital Zürich –, um die Forschung zu SARS-CoV-2 voranzutreiben. In den Biologie-Laboren, in denen sonst mindestens vier Personen ihrer Arbeit nachgehen, sind nur zwei vor Ort.
Auch die Protonentherapie gehört zu den vitalen Betriebseinheiten: Nicht nur die Behandlung krebskranker Patientinnen und Patienten wird nahtlos fortgesetzt. Auch die Sitzungen, in denen Nachsorgeberichte inklusive Bildgebung ehemals behandelter Patienten besprochen werden, gehen in gleicher Weise wie vor der Pandemie weiter. Alle nötigen Personen nehmen daran teil, entweder vor Ort im Besprechungsraum oder per Videoschaltung aus dem Homeoffice.
Der Betrieb des Schweizer Freie-Elektronen-Röntgenlasers SwissFEL ist während der ausserordentlichen Lage eingestellt, aber an der neuen Strahllinie namens Athos arbeiten die Elektriker – wie auch an anderen Orten am PSI – zügig weiter, um sie baldmöglichst in Betrieb zu nehmen. Die Teams sind dabei so auf der Anlage verteilt, dass das Einhalten der Sicherheitsabstände gewährleistet ist.
Am PSI ist während der ausserordentlichen Lage weiterhin die Forschung zur Strukturanalyse von Proteinen möglich. Dieses Wissen wird dringend für die Forschung am Coronavirus benötigt. Da Forschende aus dem Ausland nicht einreisen können, schicken sie ihre Proben per Kurier. An der Synchrotron Lichtquelle Schweiz SLS ist gerade rechtzeitig die Fernsteuerung des Roboterarms verbessert worden. Konnten vor Beginn der Corona-Krise bereits 30 Prozent der Experimente via Fernsteuerung durchgeführt werden, so wurde diese Quote noch kurz vor Beginn der Krise auf 100 Prozent gesteigert.
Besonders gefordert während der ausserordentlichen Lage sind die IT-Services: Um fast 2000 Mitarbeitenden Homeoffice zu ermöglichen, müssen zusätzliche Laptops und Lizenzen angeschafft werden. Die Infrastruktur für Videokonferenzen und Telefonie wird schnellstmöglich ausgebaut. Trotz geringer Vor-Ort- Präsenz in der IT-Abteilung, können alle Anforderungen rasch erfüllt werden. Die Mitarbeitenden können in Sicherheit von Zuhause aus weiterarbeiten.
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