Tag der offenen SwissFEL-Baustelle

Vergangenen Sonntag luden das Paul Scherrer Institut PSI und die Arbeitsgemeinschaft EquiFEL Suisse die Einwohnerinnen und Einwohner der Umgebung zum Tag der offenen SwissFEL-Baustelle ein. Rund 600 Interessierte informierten sich an mehreren Stationen über den aktuellen Bau- und Projektstand.

Alfred Welti, EquiFEL Suisse-Gesamtprojektleiter, erläutert die baulichen Herausforderungen beim Bau des SwissFEL-Gebäudes. Foto: Mahir Dzambegovic/PSI.
Im kühlen Strahlkanal zeigte eine Medieninstallation den bisherigen Bauverlauf. Foto: Mahir Dzambegovic/PSI.
Ebenfalls im Strahlkanal: SwissFEL-Teilprojektleiter Thomas Schietinger erklärt, wie eine SwissFEL-Beschleunigerstruktur entsteht. Foto: Mahir Dzambegovic/PSI.
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1,5 Kilometer lang war der Rundgang auf der Baustelle der neuen Grossforschungsanlage SwissFEL des Paul Scherrer Instituts. Er führte entlang der Aussenseite des 740 Meter langen Gebäudes bis zum hintersten Ende der Anlage, zum Maschinen-Nullpunkt, der zurzeit kaum sichtbar durch eine Messmarkierung im Strahlkanalboden gekennzeichnet ist. Von dort ging es über die Technik-Versorgungsräume im ersten Stockwerk wiederum zurück in den Strahlkanal, in jenen Bereich in dem einmal der Linearbeschleuniger der Anlage untergebracht sein wird. Auch in die künftigen Experimentiereinrichtungen konnten die Besucherinnen und Besucher einen ersten Blick werfen.

Stationen zu Bau, Technik, Wissenschaft und Umgebung

Mehrere Stationen säumten den Baustellen-Rundgang. Sie informierten über die baulichen und technischen Herausforderungen beim Anlagenbau sowie über die zukünftigen Forschungsmöglichkeiten am SwissFEL. Experten beantworteten vor Ort die zahlreichen Fragen der Gäste. Das von der interdisziplinären Arbeitsgruppe Wald erarbeitete Konzept zur Einbettung des SwissFEL in seine Umgebung wurde ebenfalls vorgestellt.

Strahlkanal erstmals zugänglich

Der Strahlkanal konnte erstmals besichtigt werden und sorgte mit einer Temperatur von kühlen 15 Grad Celsius für Abkühlung auf der ansonsten sommerlich heissen Baustelle. Im Strahlkanal wird einmal das spezielle Licht des SwissFEL erzeugt werden: sehr kurze Blitze von Röntgenlicht mit den Eigenschaften von Laserlicht. Am Sonntag erwartete dort die Besucherinnen und Besucher eine Medieninstallation, die den bisherigen Bauverlauf im Zeitraffer zeigte. An zwei Stationen erklärten Experten des PSI anhand Original- und Modell-Komponenten der künftigen Anlage, was im Strahlkanal einmal geschehen wird. Für den späteren Betrieb wäre es dort jetzt noch zu kühl: Im fertigen SwissFEL wird der Strahlkanal auf einen Zehntel Grad genau auf 24 Grad Celsius wohltemperiert sein.

Gebäude nur kurz frei sichtbar

Das SwissFEL-Gelände befindet sich in unmittelbarer Nähe des PSI im Würenlinger Unterwald. Für die Besucherinnen und Besucher war der Tag der offenen SwissFEL-Baustelle eine der letzten Gelegenheiten, das SwissFEL-Gebäude im Rohbau und unter freiem Himmel zu sehen. Anfang Juli beginnen bereits die Überdeckungsarbeiten, die einen Grossteil des Gebäudes unter einem Erdwall verschwinden lassen auf dem eine Magerwiese angelegt werden wird.

Die Bauarbeiten für den SwissFEL starteten im Frühjahr 2013. Das Gebäude wird von der Arbeitsgemeinschaft EquiFEL Suisse realisiert, die sich aus den Unternehmen Alpiq Infra AG, Specogna Bau AG sowie Eberhard Bau AG zusammensetzt. Bereits im November dieses Jahres kann mit der Installation der eigentlichen Anlage begonnen werden. Diese startet etwa in der Mitte der Anlage und bewegt sich dann Richtung Maschinen-Nullpunkt. Die Installationsarbeiten werden zwei Jahre in Anspruch nehmen. Die Inbetriebnahme des SwissFEL ist für 2016 geplant.

Text: Paul Scherrer Institute/Martina Gröschl

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Big building on a millimetre scale