Der am Paul Scherrer Institut PSI ausgebildete Mario Liechti gewinnt bei den Weltmeisterschaften der nicht akademischen Berufe den zweiten Platz im Bereich Elektronik.
Im Rahmen der „WorldSkills Competition 2022“ – inoffiziell auch als Berufsweltmeisterschaft bekannt – hat der PSI-Elektroniker Mario Liechti den hervorragenden zweiten Platz belegt. Seine Lehre am PSI schloss er 2019 ab, seither ist er weiterhin im Forschungsbereich Forschung mit Neutronen und Myonen am PSI angestellt.
Die WorldSkills werden in 62 Disziplinen ausgetragen: Von der Autolackiererei über Floristik und Kochen bis zur Webtechnologie messen sich junge Menschen in ihrem Können. Die Wettkämpfenden dürfen je nach Disziplin höchstens 22 oder höchstens 25 Jahre alt sein.
Dieses Jahr werden die WorldSkills wegen Corona nicht an einem Ort, sondern dezentral in 15 Ländern und Regionen abgehalten, darunter auch in der Schweiz. Der Wettbewerb im Bereich Elektronik fand vom 19. bis 22. Oktober 2022 in Bern statt.
Ohne Hilfsmittel und unter Zeitdruck
Während dieser Tage habe er keine Zeit zum Durchatmen gehabt: «Wir bekamen verschiedene Aufgaben, die wir umgehend lösen mussten», berichtet Liechti. «Dafür darf man keinerlei Hilfsmittel benutzen, man muss also alles benötigte Hintergrundwissen im Kopf haben, egal ob es um Signalverarbeitung oder Digitaltechnik geht. Und man steht unter Zeitdruck: Je nach Aufgabe muss man sie in zwei oder in vier Stunden erledigen.» Das beides seien die grössten Herausforderungen gewesen, sagt der Elektroniker. Für sich genommen fand er die Aufgaben «gar nicht so schwierig», aber womöglich kann das auch nur ein Elektroniker von Weltrang sagen.
Elektronik für hochkarätige Experimente
Am PSI arbeitet Liechti im Bereich der Teilchenphysik, wo er unter anderem ein hochkarätiges wissenschaftliches Experiment unterstützt: das sogenannte Mu3e-Experiment, bei dem Forschende nach einem höchst seltenen oder womöglich sogar unmöglichen Zerfall einer Teilchensorte namens Myonen suchen. Daneben entwickelt Liechti auch Elektronik für die Datenerfassung an der Spallations-Neutronenquelle SINQ des PSI und betreut zudem derzeit selber einen Lernenden.
Planung, Entwicklung, Layout sowie eigenhändiges Herstellen von Prototypen in der Elektronik sind sein tägliches Handwerk. «Ich bekomme die Vorgabe, was die Elektronik können muss, und dann beginnt meine Arbeit», erklärt Liechti. Die herausfordernde, abwechslungsreiche Arbeit am PSI gefalle ihm, sagt Liechti. Und: «Ich bin stolz, dass ich bei den WorldSkills 2022 die Schweiz und das PSI vertreten konnte.»