XRnanotech: ein Spin-off startet durch!

XRnanotech, das jüngste Spin-off des PSI, beschäftigt sich mit nanostrukturierten Röntgenoptiken, welche die kleinsten Teile – die Nanowelt – sichtbar machen. Erst vor wenigen Monaten gegründet, kann das Start-up schon zahlreiche Erfolge vorweisen und ist bereits mit ersten Kunden und Investoren im Gespräch.

Die Technologie dahinter

PSI Fellow Dr. Florian Döring, Physiker, gründete XRnanotech als Spin-off des PSI und führt das Unternehmen seither in der Rolle des CEO. Die aussergewöhnlichen Röntgenoptiken, welche das Jungunternehmen entwickelt und produziert, können in verschiedenen Hightech-Anwendungen zum Einsatz kommen: so lassen sich diese beispielsweise in der Bildgebung, Mikrochip-Inspektion, Medikamentenforschung oder in der Analyse diverser Materialien einsetzen.

Für nanostrukturierte Optiken gibt es einen weltweiten Bedarf, wie Döring erklärt - und zwar überall dort, wo es darum geht, hochenergetische Strahlen auf kleinste Proben zu fokussieren. Mit seinen Produkten spricht XRnanotech internationale Kunden aus der Forschung und Entwicklung sowie der Hightech-Industrie an. Durch die rasanten Entwicklungen im Bereich der Röntgenanlagen ist der Markt für diese Produkte schnell wachsend und XRnanotech hat die Vision, hier einmal Weltmarktführer zu werden. Damit konnte Florian Döring die Jury des PSI Founder Fellowship Programms von sich überzeugen und erhielt ein Stipendium von 150'000 CHF, mit dem Ziel, basierend auf dieser Geschäftsidee ein Start-up zu gründen.

Der Weg bis zur Ausgründung

Doch wie kommt es überhaupt dazu, dass sich ein Physiker aus der Grundlagenforschung auf den unternehmerischen Karriereweg begibt? Der motivierte Jungunternehmer hat sich bereits während seines Studiums für Entrepreneurship interessiert. Dies führte dazu, dass er nach seiner Promotion im Bereich der Nanotechnologie an der Georg-August-Universität in Göttingen, Deutschland, kurzerhand noch einen MBA absolvierte. Der Grundstein für seine unternehmerische Laufbahn war somit gelegt. 2017 kam Döring ans Paul Scherrer Institut in die Gruppe «X-ray Optics and Applications», geleitet von Dr. Christian David im Labor für Mikro- und Nanotechnologie, um an der Entwicklung von Röntgenoptiken weiterzuarbeiten. Als er vom PSI Founder Fellowship Programm erfuhr, welches talentierte Wissenschaftler auf dem Weg zum eigenen Unternehmen unterstützt, zögerte er nicht lange und bewarb sich mit seiner vielversprechenden Geschäftsidee – mit Erfolg.

XRnanotech nimmt Fahrt auf

Wenige Monate später war Florian Döring, unterstützt durch das Technologietransfer-Team des PSI, bereit zur Gründung des Spin-offs XRnanotech. Seither hat das Start-up bereits zahlreiche Auszeichnungen und Awards erhalten. Von der "Hello Tomorrow Global Challenge" wurde das Start-up mit dem Titel "Deep Tech Pioneer" und somit als eines der vielversprechendsten Projekte im Bereich Deep Tech ausgezeichnet. Von VentureKick erhielt XRnanotech in der dritten Stufe 150'000 CHF, um die nächsten Schritte im Business Development und die Markteinführung der Röntgenoptiken voranzutreiben. Mit dem Förderprogramm «Swiss Business Incubation of CERN Technologies» wurden weitere 50'000 CHF gesprochen – und die Unterstützung von XRnanotech durch das CERN für seine weitere Entwicklung aufgegleist. Ein weiterer essentieller Erfolg ist sicherlich die Förderung durch die Gebert Rüf Stiftung mit 150'000 CHF. Mit dieser finanziellen Unterstützung konnten nun erste Mitarbeitende rekrutiert und ein Team aufgebaut werden. Der jüngste Award von XRnanotech ist die Unterstützung durch das Start-up Förderprogramm ESA (European Space Agency) BIC Switzerland, was dem Spin-off weitere 200'000 EUR einbringt, sowie Coaching aus dem ESA-Netzwerk.

Die nächsten Schritte

In den letzten Monaten konnte das im Park Innovaare in Villigen angesiedelte Unternehmen sein Netzwerk auf- und ausbauen und ist derzeit mit einigen potenziellen Investoren im Gespräch. Nachdem XRnanotech bereits einige wichtige Partnerschaften aufbauen und die ersten Kunden in Europa gewinnen konnte, plant das Jungunternehmen nun, den amerikanischen und asiatischen Markt anzugehen. Wir drücken Florian Döring weiterhin die Daumen und sind gespannt auf die weitere Entwicklung des Spin-offs XRnanotech!

Dr. Gergely Huszka (l) und Dr. Florian Döring (r) arbeiten gemeinsam mit einem motivierten Team am Erfolg des Startups XRnanotech.