Die Forschungsanlage Hotlabor

Start der öffentlichen Auflage für eine Erneuerung der Betriebsbewilligung der Forschungsanlage Hotlabor am Paul Scherrer Institut PSI

Das Hotlabor am Paul Scherrer Institut PSI ist eine Anlage, in der Forscherinnen und Forscher hoch radioaktive Materialien in speziellen abgeschirmten Kammern – die Hotzellen oder auch Heisse Zellen genannt werden – untersuchen. Die Anlage ist in der Schweiz einzigartig. Sie dient der angewandten Materialforschung an stark radioaktiven Proben aus Kerneinbauten und Brennstäben von Kernkraftwerken, Forschungsreaktoren und den PSI-Bestrahlungseinrichtungen. Mit dem Betrieb des Hotlabors leistet das Paul Scherrer Institut daher auch einen Beitrag zur Sicherheit der Schweizer Kernkraftwerke. Rund 32 Mitarbeitende betreuen die sicherheitstechnische und analytische Infrastruktur des Hotlabors.

Im Hotlabor werden radioaktive Proben aus Kernanlagen untersucht. Für den Umgang mit dem Material gelten strenge Sicherheitsvorkehrungen. Die Mitarbeitenden benützen spezielle Greifarme und arbeiten dabei hinter dicken Bleiglasfenstern. (Foto: Scanderbeg Sauer Photography)

Das Hotlabor erhielt im Jahr 1965 vom Eidgenössischen Departement für Verkehr und Energiewirtschaft eine unbefristete Betriebsbewilligung, mit radioaktiven Stoffen zu arbeiten. Seit Erteilung der Bewilligung wurden jedoch verschiedene gesetzliche Grundlagen geändert bzw. präzisiert, sodass die derzeitig verantwortliche Aufsichtsbehörde, das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI), und das PSI darin übereinstimmen, das Hotlabor gemäss diesen aktuellen Regulierungen erneut einem Zulassungsverfahren zu unterziehen.

Im Januar 2016 hat das PSI beim Bundesamt für Energie (BFE) die definitiven Gesuchsunterlagen für das Hotlabor eingereicht. Das Gesuch wird in den nächsten Tagen in den gesetzlich vorgeschriebenen amtlichen Publikationsorganen (8. Februar 2016: Bulletin Würenlingen; Zeitung Die Botschaft, 9. Februar 2016: Bundesblatt, 11. Februar 2016: Zeitung Rundschau, 12. Februar 2016: Amtsblatt Kanton Aargau und im Mitteilungsblatt Villigen mit derzeit noch unbekanntem Termin) öffentlich bekannt gemacht.

Die Gesuchsunterlagen werden vom 17. Februar bis 17. März 2016 auf der Bauverwaltung der Gemeinde Würenlingen öffentlich aufgelegt. Während der öffentlichen Auflage haben die vom Projekt Betroffenen die Möglichkeit, dagegen Einsprache zu erheben. Zuständig für den Entscheid über das vom PSI eingereichte Betriebsbewilligungsgesuch ist das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK). Gemäss aktuellem Zeitplan wird das UVEK seinen Entscheid Anfang 2017 erlassen.


Über das PSI

Das Paul Scherrer Institut PSI entwickelt, baut und betreibt grosse und komplexe Forschungsanlagen und stellt sie der nationalen und internationalen Forschungsgemeinde zur Verfügung. Eigene Forschungsschwerpunkte sind Materie und Material, Energie und Umwelt sowie Mensch und Gesundheit. Die Ausbildung von jungen Menschen ist ein zentrales Anliegen des PSI. Deshalb sind etwa ein Viertel unserer Mitarbeitenden Postdoktorierende, Doktorierende oder Lernende. Insgesamt beschäftigt das PSI 1900 Mitarbeitende, das damit das grösste Forschungsinstitut der Schweiz ist. Das Jahresbudget beträgt rund CHF 380 Mio.

(Stand 04/2015)

Weiterführende Informationen
Siehe auch den Artikel: Wissen für morgen aus den heissen Zellen
Download Kurzinfo zum Hotlabor (PDF)
Kontakt/Ansprechpartner
Dagmar Baroke
Abteilungsleiterin Kommunikation
Paul Scherrer Institut
Telefon: 056 310 29 16, E-Mail: dagmar.baroke@psi.ch