PSI-Kita kehrt auf den Campus zurück

Der grosse Umzug ist vollbracht – nach vier Jahren in der Nachbargemeinde Rüfenach kehren die Kita-Kids auf den PSI-Campus zurück. Der Neubau ist nicht nur ein massgeschneiderter Kindertraum, sondern auch perfekt auf die Erwachsenenwelt und die Arbeitsabläufe in der Kinderbetreuung abgestimmt. 

Zur Neueröffnung der PSI-Kita auf dem Campus gab es bunte Luftballons – und fröhliche Kita-Kinder! © Paul Scherrer Institut PSI/Mahir Dzambegovic

In den letzten Monaten konnte man am PSI einen besonderen Neubau verfolgen: Gebäude-Elemente wurden herangeschafft und wie Spielklötze aufeinandergestapelt. Schritt für Schritt entstand ein moderner Holzbau: das neue Kita-Gebäude auf dem PSI-Campus. Mit dem Umzug der vielen bunten Spielsachen, dem Ende der Sommerferien und dem Einzug der ersten Kinder ist die Wandlung nun vollbracht und der Neubau komplett. «Fast», korrigiert Simone Brunner, Leiterin der PSI-Kita. «Was noch fehlt, sind die Umgebungsarbeiten – da kommt ein riesiger Spielplatz hin, mit Schaukeln, Bäumen und sogar einem kleinen Strassennetz mit Ampeln für die Bobby-Cars.» Da möchte man doch sogleich wieder Kind sein.

Einmal Rüfenach und zurück

1997 ging die Kindertagesstätte des PSI aus einer Elterninitiative hervor. Von anfänglich einer Gruppe hat sie sich im Laufe der Jahre zu einer Einrichtung mit fünf Krippengruppen und zeitweise auch einer Kindergartengruppe entwickelt. Auch Eltern, die nicht am PSI beschäftigt waren, konnten zeitweise ihre Kinder hier unterbringen, was in der Umgebung stets gerne genutzt wurde. Und dann kam der Punkt, an dem ein Neubau nötig wurde.

Aber wo sollten die vielen Kinder untergebracht werden, während ihre Kita einer Baustelle wich? «Auf dem Campus war einfach kein passendes Gebäude frei», erinnert sich Brunner. Da fand sich eine Lösung in Rüfenach: In der gut vier Kilometer vom PSI entfernten Ortschaft stand das Gebäude der ehemaligen Kinderstation der Psychiatrischen Dienste Aargau frei. «Das Gebäude hatte den grossen Vorteil, dass es bereits für Kinder konzipiert war. Es bot die entsprechenden Räumlichkeiten, viel Platz und eine einmalige Umgebung.» Draussen fanden sich Wälder, Bauernhöfe und fast kein Verkehr. Während der Sommerferien 2020 zog die PSI-Kita nach Rüfenach um. 

Aber die ländliche Idylle hatte auch ihre Nachteile. «Mit dem Wegzug vom Campus und der Distanz zum Arbeitsort entschieden sich viele Mitarbeitende, ihre Kinder anderswo betreuen zu lassen», so Brunner. Gleichzeitig gewann die Kita auch neue Kinder, da ihr Angebot in Rüfenach und vielen umliegenden Dörfern einmalig war. 

Aber auch im Kita-Team machte sich die Distanz zum Campus bemerkbar. «Wenn du pro Stunde meistens nur eine Busverbindung hast, ist der ÖV die schlechtere Alternative.» Annehmlichkeiten wie eine Cafeteria fehlten ebenfalls. So sind Brunner und viele ihrer Mitarbeitenden froh, nach vier Jahren wieder zurück auf dem Campus zu sein. «Auch für das Netzwerk mit den Kolleginnen und Kollegen ist es schön, wieder hier sein zu dürfen.»

In den neuen Räumlichkeiten auf dem PSI-Campus lässt es sich gut Toben… © Paul Scherrer Institut PSI/Mahir Dzambegovic
… und gemeinsam Bücher anschauen. © Paul Scherrer Institut PSI/Mahir Dzambegovic
Kleine Türen direkt neben den grossen helfen den Kindern, sich selbstständig von Raum zu Raum zu bewegen. © Paul Scherrer Institut PSI/Mahir Dzambegovic
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Neubau nach Mass

Doch wie baut man nun eigentlich eine Kita? «Eine Standard-Vorlage gibt es dafür nicht», so Brunner. «Die meisten Kindertagesstätten nutzen bestehende Gebäude und passen diese ihren Arbeitsabläufen an. Wir hatten das grosse Glück, eine Kita ganz nach unseren Bedürfnissen zu gestalten.» 

Das Resultat ist ein moderner Holzbau und grosse Fensterfronten mit Blick in die Natur – gelegen zwischen Wald und Aare. Sechs Gruppen lassen sich hier betreuen und die Bauweise bietet die Möglichkeit, später ein Stockwerk für zwei weitere Gruppen hinzuzufügen. «Das PSI muss langfristig denken, ein attraktiver Arbeitgeber bleiben und weiter die Vereinbarkeit von Beruf und Familie stärken.» Ausserdem ziehen mit dem Park Innovaare weitere Angestellte mit potenziellem Bedarf an Betreuungsplätzen in die Nähe.

Bis dahin werden die sechs Gruppen jedoch auf einer Ebene betreut. Das ist nicht nur übersichtlicher, sondern bietet auch allen Kids direkten Zugang in den Garten und auf den künftigen Spielplatz. Die charakteristische L-Form des Gebäudes dient dabei auch als Sichtschutz zum übrigen PSI-Campus – so bleiben die Kinder beim Spielen im Freien unter sich. 

Jedes Gruppenzimmer besteht aus einer kleinen Teeküche, einem Haupt- und einem Nebenraum. Je zwei benachbarte Gruppen werden als Einheit betrachtet und lassen sich durch das Öffnen einer grossen Schiebetür verbinden. Dies wird vor allem in den Randzeiten genutzt, wenn weniger Kinder und entsprechend weniger Betreuungspersonen vor Ort sind. «So etwas war in Rüfenach unmöglich – unsere Arbeitsabläufe lassen sich damit enorm verbessern.»

Kindertür und Stillraum

Damit sich die Kinder möglichst selbstständig bewegen können, finden sich in der neuen Kita viele «kleine» Details: kleine Türen direkt neben den grossen, kleine Waschbecken in unterschiedlichen Höhen und kleine Toiletten mit ihren kleinen Spülkästen in den kleinen Kabinen. «Das soll die Selbständigkeit fördern – die Kinder sind damit in der Lage, eigenständig auf die Toilette zu gehen oder sich die Hände zu waschen», so Brunner.

Auch für werdende Mütter ist gesorgt. «Im Ruheraum können sich schwangere Frauen erholen. Stillende Mütter haben hier zudem die Möglichkeit, abzupumpen und ihre Milch im Kühlschrank zu lagern oder ihre Kinder direkt zu stillen.»

Was jetzt noch fehlt, ist der grosse Spielplatz. «Im Frühjahr 2025 soll hier alles grün sein.» Dann soll es ein Einweihungsfest geben. Bis dahin freut sich Brunner auf weitere Anfragen von Eltern am PSI und in den umliegenden Gemeinden, denn: «Es het no Plätz.»


Text: Paul Scherrer Institut PSI/Benjamin A. Senn

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Simone Brunner
Leiterin Kita Nanolino
Paul Scherrer Institut PSI

+41 56 310 21 89
simone.brunner@psi.ch