Überblick: Health Innovation

Auf dem Gebiet Health Innovation beschäftigen sich mehrere Forschungsgruppen am PSI mit grundlegenden Fragen der Biologie und der Therapie von Krebserkrankungen.

Proteinforscher Michel Steinmetz im Biologielabor am Paul Scherrer Institut

Biologische Moleküle und Strukturen verstehen

Im Mittelpunkt der Forschung zu grundlegenden biologischen Fragen steht die Bestimmung von Struktur und Funktion von Proteinen – Biomolekülen, die in vielfältiger Weise das Verhalten von lebenden Zellen steuern – und zu Vorgängen in grösseren Strukturen wie dem Zellskelett oder biologischen Geweben.

Zur Aufklärung von Proteinstrukturen nutzen die Forschenden neben traditionellen biochemischen und biophysikalischen Methoden auch Untersuchungsverfahren mit Synchrotronlicht an der Synchrotron Lichtquelle Schweiz SLS des PSI. Einzelne Strahllinien sind hier speziell für die Analyse von Biomolekülen entwickelt worden.

Mithilfe des Synchrotronlichts erkunden Forschende am PSI auch die Strukturen und Vorgänge in biologischen Geweben, zum Beispiel dem Nervensystem. Sie wollen verstehen, wie sich Lernen, Altern oder auch Krankheiten dort abspielen. Fernziel ist dabei immer die Entwicklung von Wirkstoffen, die ein gesundes Leben ermöglichen.

Neue Wege der Krebsbehandlung

In der anwendungsorientierten Forschung richten die Forschenden ihre Aufmerksamkeit auf die Therapie und Diagnose von Krebserkrankungen. Gemeinsam mit Universitätskliniken konzentrieren sie sich auf jene Diagnosemethoden und Behandlungen von Tumoren, für welche die Teilchenstrahlen des PSI vorteilhaft sind. Dabei spielt die Zusammenarbeit unterschiedlicher Fachleute eine besonders wichtige Rolle. In diesen Themenbereich fallen die Therapie von Krebserkrankungen mit Protonenstrahlen und die Entwicklung moderner Radiopharmazeutika für die Diagnose und die Behandlung von Tumoren.

Einer der Behandlungsplätze für die Tumortherapie mit Protonen am PSI (Gantry 3)

Tumortherapie mit schnellen Protonen

Seit 1984 werden an der Protonentherapieanlage des PSI Patienten behandelt, die an einer Tumorerkrankung leiden. Die Anlage, welche PSI-Fachleute entwickelt und auf dem Institutsgelände gebaut haben, ist weltweit einmalig. Ihre Bestrahlungstechnik nutzt die Vorteile der Protonen, die es erlauben, den Tumor gezielt zu zerstören und die gesunde Umgebung des Tumors optimal zu schonen. In Absprache mit dem Zentrum für Protonentherapie am PSI können Ärztinnen und Ärzte Patienten und Patientinnen zur Behandlung ans PSI überweisen.

Gezielte Krebsbehandlung mit Therapiemolekülen

Auf dem Gebiet der Radiopharmazie befassen sich die Forschenden mit sehr kleinen und im ganzen Körper verteilten Tumoren. Diese können mit der üblichen Strahlentherapie nicht behandelt werden. Für eine Therapie kombiniert das PSI spezielle Biomoleküle – sogenannte Antikörper – mit einem radioaktiven Atomkern zu Therapiemolekülen. Solche Präparate können Tumorzellen selektiv und gezielt finden und zerstören. Um seine Grundlagenforschung auf diesem Gebiet mit der klinischen Erprobung in den Spitälern optimal zu koordinieren, arbeitet das PSI sehr eng mit Hochschulen, Kliniken und der Pharmaindustrie zusammen.

Wenn Sie diese Seite als Patient, Angehöriger oder Arzt besuchen, um sich über die Protonentherapie am PSI zu informieren, folgen Sie bitte diesem Link, um weitere Informationen zu erhalten.


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