UBS Kulturstiftung fördert Projekt zur Digitalisierung von historisch wertvollen Audiobändern

Die UBS Kulturstiftung hat dem Physiker Sebastian Gliga vom Paul Scherrer Institut eine finanzielle Förderung zugesprochen, um eine nicht mehr wiederherstellbare, historische Aufnahme von B.B. King aus seinem Konzert von 1980 beim Montreux Jazz Festival zu digitalisieren. Mit den Fördermitteln soll eine von Gliga und seinem Team entwickelte Röntgentechnik umgesetzt werden, um weitere Audiobänder zerstörungsfrei zu digitalisieren.

Sebastian Gliga arbeitet mit seinem Team an einer revolutionären Methode zur Wiederherstellung von fragilen Audibändern.

Die UBS Kulturstiftung hat dem Physiker Sebastian Gliga vom Paul Scherrer Institut eine finanzielle Förderung zugesprochen, um eine nicht mehr wiederherstellbare, historische Aufnahme von B.B. King aus seinem Konzert von 1980 beim Montreux Jazz Festival zu digitalisieren. Mit den Fördermitteln soll eine von Gliga und seinem Team entwickelte Röntgentechnik umgesetzt werden, um weitere Audiobänder zerstörungsfrei zu digitalisieren.

Im Jahr 1980 gab der «King of the Blues», B.B. King, sein zweites Konzert beim Montreux Jazz Festival. Dieser herausragende Moment wurde durch den Schweizer Tontechniker Philippe Zumbrunn auf einem ¼-Zoll-Band festgehalten. Diese Aufnahme in herausragender NAGRA Master Audioqualität wurde zu einem kostbaren Bestandteil von Zumbrunns privater Sammlung bis zu seinem Tod im Jahr 2020. Im Zuge des «Montreux Jazz Digital Projects» nahmen sich die EPFL und die Claude Nobs Stiftung dem Versuch an, das Band zu digitalisieren, um es der Festival-Sammlung hinzuzufügen und für zukünftige Generationen zu bewahren. Die Aufnahme zeigte jedoch Anzeichen eines fortgeschrittenen chemischen Zerfalls. Die Versuche, das Band abzuspielen, zeigten, dass die magnetische Schicht – das Herzstück der Audioaufzeichnung – bei Kontakt abblätterte. Dies führte zur unwiederbringlichen Beschädigung des Bandes, was eine Digitalisierung unmöglich macht. Ein Verlust, der die Bedeutung der Erhaltung und Digitalisierung von kulturellem Erbe unterstreicht.

Am Paul Scherrer Institut PSI arbeitet Gliga zusammen mit seinem Team und anderen PSI-Mitarbeitern sowie europäischen Partnern an einer revolutionären Methode zur Wiederherstellung von Informationen von stark beschädigten und fragilen Magnetbändern. Diese innovative Technik nutzt die Synchrotron-Röntgenstrahlen der Synchrotron Lichtquelle Schweiz am PSI und ermöglicht es, sogar stark beschädigte Bandfragmente rekonstruieren, ohne sie überhaupt zu berühren.

Das Montreux Jazz Digital Project war eine Schlüsselkomponente des PSI-Projekts, das auf seiner eigenen Mission basiert, durch die Durchführung von Innovationsprojekten in Zusammenarbeit mit verschiedenen Laboren, Start-ups und Partnerinstitutionen einen Mehrwert für die Archive zu schaffen. Alain Dufaux, Direktor des Montreux Jazz Digital Project, stellte das B.B. King Band zur Verfügung, um die Röntgentechnik zu demonstrieren.

Die grosszügige Förderung in Höhe von CHF 75.000 durch die UBS Kulturstiftung wird nicht nur dazu beitragen, die historische Aufnahme von B.B. King zu bewahren, sondern auch den Weg ebnen, um die erforderliche Technologie weiterzuentwickeln und um weitere historisch wertvolle Magnetbandaufnahmen zerstörungsfrei zu digitalisieren.

Seit über 60 Jahren engagiert sich die UBS Kulturstiftung für die Förderung des kulturellen Lebens und der künstlerischen Kreation, den Austausch zwischen Künstlern und Gesellschaft sowie die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen.

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