Musik am PSI

Geräusche, die von technischen Geräten und wissenschaftlichen Forschungsprozessen herrühren, sind am PSI an der Tagesordnung. Einen winzigen Ausschnitt aus dem Klangteppich des PSI haben wir Ihnen bereits in der Ausgabe 1/2022 des PSI-Magazins 5232 vorgestellt. Doch hin und wieder ertönen am Institut beiderseits der Aare auch ganz andere Klänge, denn zahlreiche unserer Forschenden machen Musik. Wir zeigen hier einige von ihnen.

© Scanderbeg Sauer Photography

The Band

Als Robert Sobota (Schlagzeug), Ludmila Leroy (Bass und Gesang) und Peter Alpert (Gitarre) loslegen, verbreitet sich von der Schwelle des PSI-Forschungsgebäudes aus ein kräftiger, grooviger Sound. Mit ihren je eigenen Vorlieben haben sie sich zusammengefunden: der Gitarrist, Gründer der PSIchedelics, steht auf Grunge; die Sängerin liebt besonders die Songs von Freddie Mercury, dem schon lange verstorbenen Sänger der Gruppe Queen; der Schlagzeuger hat ein Faible für Progressive und Art-Rock. Auch ihre Forschungsinteressen sind unterschiedlich. Ludmila Leroy betreibt am Schweizer Freie-Elektronen- Röntgenlaser SwissFEL und an der Synchrotron Lichtquelle Schweiz SLS Festkörperphysik. Peter Alpert beschäftigt sich an der SLS mit Luftpartikeln. Und Robert Sobota ist fokussiert auf Supraleiter der nächsten Generation. Wer sie schon einmal gehört hat, weiss: Auf musikalischer Ebene harmonieren sie perfekt miteinander!

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Bratsche

Ursprünglich hat Lily Bossin in ihrer Freizeit am Musikkonservatorium klassische Gitarre studiert, sich dann aber – auf der Suche nach einem «sozialeren » Instrument – für die Bratsche und deren vollen, weichen und etwas melancholischen Klang entschieden. Sie liebt vor allem Musikstücke aus dem Barock wie zum Beispiel diejenigen des deutschen Komponisten Georg Philipp Telemann aus dem 18. Jahrhundert. Am PSI arbeitet Lily Bossin im Bereich Strahlenschutz und forscht zu neuen Lösungswegen sowie zu neuen Materialien, um die Strahlendosis von ionisierender Strahlung zu messen.

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Bouzouki

Ioannis Samaropoulos hat schon mit fünf Jahren begonnen, ein Musikinstrument zu lernen. Zuerst Geige, dann auch Gitarre, bevor er sich mit elf Jahren für die Bouzouki, ein klassisches griechisches Saiteninstrument, entschied. Ausgangspunkt war der Rembetiko, ein Musikstil, in dem zu Beginn des 20. Jahrhunderts griechische Volksmusik und osmanische Musiktradition zusammenfliessen und dessen Themen häufig von Heimweh und Sehnsucht geprägt sind. Mit Bouzoukispielen und Singen finanzierte Ioannis Samaropoulos zum Teil sein Studium. Am PSI arbeitet er nun als Spezialist für Störfallanalyse im Bereich Strahlenschutz und Sicherheit.

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Oboe

Die Oboe hat einen ausdrucksstarken Klang, der von nasal-hell bis dunkel-samtig reicht und der manchmal mit dem von Enten identifiziert wird, so wie er im sinfonischen Musikmärchen Peter und der Wolf zu hören ist. Margaux Schmeltz verbringt wie alle, die einer Oboe wohlklingende Töne entlocken wollen, viel Zeit mit der Bearbeitung des Mundstücks, einem Doppelrohrblatt, das einem zusammengedrückten Strohhalm ähnelt. Zu ihren Lieblingsstücken zählt sie Kompositionen aus dem Barock von Tomaso Albinoni und moderne Sonaten von Francis Poulenc. Am PSI beschäftigt sie sich mit der dynamischen Abbildung bewegter Systeme, insbesondere mit dem menschlichen Gehör, um Erkenntnisse über deren biomechanischen Eigenschaften zu gewinnen.

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Alphorn

Die Töne, die Micha Dehler mithilfe der Artikulationstechniken Growl, Bend und Shake dem Alphorn entlockt, übertönen für Momente die scheinbar ewigwährende, technische Geräuschkulisse im Inneren der Synchrotron Lichtquelle Schweiz SLS. Eigentlich im Jazz beheimatet und dort mit Trompete und Querflöte unterwegs ist er auch ein grosser Fan des Stücks Sura Kees, einem Funk für Alphorn und Big Band des Aargauer Komponisten Urs Erdin. Am PSI arbeitet er am Update der SLS mit, das bis 2025 umgesetzt sein soll, und konzentriert sich dabei auf Berechnungen zur Vermeidung von Strahlinstabilitäten.


Text: Christian Heid

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